London – Eine moderne Stadt mit ihren Tücken
Die neue Londoner Architektur ist vor allem eines – Mutig! In keiner Stadt gibt es, unserer Meinung nach, einen größeren Altersunterschied zwischen neuen und alten Gebäuden wie hier. Die Architektur ist ebenfalls sehr ausgefallen, aber lies selbst welche Besonderheiten es hier gibt.
City Hall
Beginnen wir direkt am neuen Londoner Rathaus, dessen runde Form eher (je nach Blickwinkel) an ein halbes Ei als an ein modernes Rathaus erinnert.
Das 45 Meter hohe Gebäude wurde im Juli 2002 eröffnet und von Norman Foster entworfen. Ein Name den man auch in Deutschland kennt, denn er war es, der die Kuppel auf dem Reichstag in Berlin errichtete.
Die ungewöhnliche knollenartige Form war ein Kompromiss, denn geplant war eine riesige Sphäre. Aufgrund der Kosten entschied man sich dann aber doch für eine einfachere Bauweise. Die Form hat dem Gebäude bereits mehrere Spitznamen eingebracht wie z.B. Darth Vader Helm, eingedrücktes Ei, Motorradhelm oder (mein Favorit 😉 ) „Hoden aus Glas“.
Im Innern des Gebäudes befindet sich auf der Spitze des Gebäudes “London’s Living Room”. Ein Ausstellungs und Versammlungssaal mit einer offenen Aussichtsplattform, die ab und zu auch für die Öffentlichkeit verfügbar ist.
The Shard
The Shard oder auf deutsch “der Splitter” ist mit seinen 309,6 Metern Höhe, der höchste Wolkenkratzer in West Europa. Die Form, eine Art riesiger Kristallsplitter gibt ihm seinen Namen.
Darin befinden sich ein Einzelhandels-Bereich, Büroräume und Wintergärten, Restaurants und Ausstellungen, ein 5-Sterne Hotel (Shangri-La Hotel London), 10 Luxuswohnungen sowie auf den Etagen 68 bis 72 die große Aussichtsplattform.
Eine Besonderheit ist vor allem der Bauprozess, denn das Gebäude wurde gleichzeitig sowohl in die Höhe als auch in die Tiefe gebaut und steht auf nur wenigen Stahlstreben, die mit Beton ummantelt wurden. Der Betonkern alleine ist 250 Meter hoch.
Der Standpunkt direkt zwischen einem Krankenhaus und der London Bridge Bahn Station ist ebenfalls eine Meisterleistung, denn es wurde auf nur kleinstem Raum errichtet.
Ein Besuch hier, und sei es nur um durch die Geschäfte in den unteren Etagen zu laufen ist ein Erlebnis. Du willst noch mehr davon? Dann kannst Du entweder für den gewissen Geldbeutel in das Hotel einchecken oder für günstige 15,00 britische Pfund pro Person zur Aussichtsplattform hoch fahren.
Canary Wharf
Wir machen jetzt mal einen Umweg in die Außenbezirke, bevor wir wieder in die Stadt zurückkehren. Bei unserem ersten längeren Aufenthalt in London, 2017 hatten wir hier in der Nähe unser Hotel, das “The Ship Inn”*. Mit dem Bus ging es am Morgen immer als erstes zum Canary Wharf, bevor man mit der “Underground” in die Stadt fährt.
Canary Wharf ist ein recht neuer und moderner Stadtteil mit vielen nagelneuen Gebäuden. Vor allem die Finanzindustrie hat sich hier niedergelassen und strahlt um die Wette.
Neben den Banken, gibt es hier auch verschiedene Einkaufszentren und vieles mehr. Auch wenn es nicht in der Stadt direkt ist, lohnt sich hier ein Abstecher. Von der Promenade am Westferry Circus hat man einen tollen Blick auf das moderne London mit The Shard, Walkie Talkie und the Gherkin.
The Gherkin
Die “Gewürzgurke” steht an der Adresse 30 St Mary Axe. Der 180 m hohe Wolkenkratzer im Finanzbezirk von London gehört den Rückversicherer “Swiss Re”.
Mit seinen 41 Stockwerken ist es tatsächlich nur das 9. Größte Gebäude in London.
Sowohl von weitem als auch von nahem ist nicht nur die Form, sondern auch der Baustil einzigartig in der Stadt. Wo sonst immer rechteckige Fensterteile verwendet werden, besteht der Swiss Re Tower ausschließlich aus dreieckigen Fensterscheiben.
Im unteren Bereich findet man die Form der Fenster in den Stützpfeilern wieder. Auch wenn das Gebäude eher rund ist, spielen hier Dreiecke eine größere Rolle in der Architektur.
Wir finden, das man sich auch diesen Teil von London anschauen sollte. Nur wenige Meter entfernt befinden sich ältere Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, was den Kontrast dieser Stadt wieder einmal hervorhebt.
Walkie Talkie Building (Skygarden)
Das Walkie Talkie Building, “the Pint” oder auch ganz nüchtern 20 Fenchurch Street genannt hat gleich mehrere Kuriositäten zu bieten.
Beginnen wir mit der Bauphase, denn das Gebäude sollte einmal 200 Meter hoch werden. Dies blieb aber ein Wunsch der Bauherren, denn aufgrund der Nähe zur St. Paul’s Cathedral und dem Tower of London wurden nur 160 Meter genehmigt.
Nachdem es 2014 eröffnet wurde, kam die wohl größte Kuriosität. Aufgrund der Form und der Sonneneinstrahlung wurden vor dem Gebäude geparkte Fahrzeuge beschädigt. Temparaturen über 90°C schmolzen Kunststoffteile von Autos, worauf hin Parkplätze gesperrt wurden. Der Gack an der Geschichte, an den Häusern auf der Gegenseite wurden Gusspfannen angebracht in den man zur Mittagszeit sein Spiegelei braten konnte.
Dem nicht genug bekam das Gebäude dann 2015 noch aus Auszeichnung “Carbuncle Cup” mit der es als hässlichstes Gebäude der letzten 12 Monaten ausgezeichnet wurde.
Insider Tipp
Für Touristen hat das Haus, dass mittlerweile mit Sonnenschutz-Lamellen ausgestattet ist, eine ganz besondere Bedeutung.
Im Innern um genauer zu sagen in den obersten Stockwerken, befindet sich der höchste öffentliche Park Londons, Sky Gardens. Die botanischen Gärten können, nach Voranmeldung (mindestens 1 Tag vorher), kostenlos besucht werden und das inklusive einem atemberaubenden Blick auf London.
Unser Fazit
London ist auf jeden Fall eine mehrtägige Reise wert. Wir sind gerne hier, vor allem da es mit dem Flugzeug schnell und günstig erreichbar ist.
Nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter lässt es sich hier aushalten.
2018 besuchten wir London zum ersten Mal auch in der Weihnachtszeit, was wir da alles erlebt haben und welche tollen Orte Du hier finden kannst, verraten wir in unserem ersten Adventsbeitrag am kommenden Sonntag!